Zusammenfassung zum Treffen mit dem OB

Zusammenfassung zum Treffen mit dem OB Dr. Albrecht Schröter

von Heidrun Schrade 

Ich habe mit dem OB am 15.06.2017 ein ca. 45minütiges Gespräch zum Thema Kunsthaus auf dem Eichplatzt geführt, das durch seine Sekretärin, Frau Schröder, protokolliert wurde.

Als mein Ziel für diese Gespräch habe ich zu Beginn formuliert, dass die Weichen zu diesem Thema in der Stadtverwaltung neu gestellt werden müssen, dass ich hoffe, durch unseren Konzeptentwurf die Vorteile für die Stadt Jena und den Eichplatzt darstellen zu können und somit eine offene Diskussion in den Gremien der Stadt geführt werden kann.

Nachdem ich den Werdegang unserer Initiative vom Rahmenplan über den Aufruf bis zu unseren 600 Unterschriften und den Treffen unserer Initiativgruppe kurz skizziert hatte, berichtete der OB aus seiner Sicht von den seit 16 Jahren währenden Initiativen zur Errichtung eines Kunsthauses. Er war immer ein Befürworter dieses Themas, hat aber über die Jahre erkennen müssen, dass es schwierig ist in Jena Geld für die Kunst einzuwerben. Gerade für die bestehende Kulturstiftung sei das nur in einem geringen Maße gelungen, Schenkungen von Kunstwerken an die Sammlung wären da schon häufiger vorgekommen.

Der OB sieht folgende Schwierigkeiten:

– die Sammlung hat leider in den 30er Jahren große Verluste erlitten, die ihre Bedeutung geschmälert hätten

– ein neues Kunsthaus müsse ein eigenes Profil aufweisen und nicht in Konkurrenz zu Weimar, Erfurt und Apolda treten

– in der Göhre würden ca. 15-18 000 Besucher in hochkarätigen Ausstellungen gezählt, man brauche aber mind. 30 000, um wirtschaftlich zu sein

– das Kunsthaus sei eine freiwillige Leistung und bei der derzeitigen Finanzsituation sei mit Blick auf die schon geplanten Investitionen im Stadthaushalt kein Geld da, er rechnet mit einer Investition von 25Mio € und Betreibungskosten von jährlich 1,5Mio €

– für den Eichplatz sehe er es also als nicht realistisch an, das Projekt anzugehen, er nannte 2035 als mögliches Datum

Nachdem ich dann den Konzeptentwurf kurz vorgestellt hatte, wobei ich besonderen Wert darauf legte zu vermitteln, welchen Gewinn ein Kunsthaus für die Belebung des Eichplatzes hätte, schlug der OB vor, alle Akteure in eine Runde einzuladen, um zum Thema ins Gespräch zu kommen und gemeinsam eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben.

Dazu schlug er terminlich Ende August vor. Er wolle dazu u.a. Herrn Philler einladen, Mitglieder der Kulturstiftung, KIJ und natürlich Vertreter unserer Initiative.

Meinen Vorschlag, eine eigene Stiftung zu gründen, hat er mit Skepsis aufgenommen, er fände es besser, die vorhandene Stiftung zu nutzen. Darüber müsse man ins Gespräch kommen, meinte ich. In der Kulturstiftung gäbe es momentan einen Arbeitskreis unter Leitung von Herrn Ratsch, der sich mit der Konzeption eines Kunsthauses beschäftige.

Ich war sehr zufrieden mit diesem konstruktiven Vorschlag und bat noch darum, dass er doch bitte bei JenaKultur ein gutes Wort für unsere Initiative einlegen möge, damit die Mitarbeiter des Stadtmuseums offen über das Thema sprechen könnten und es zu einer Zusammenarbeit kommen kann. Er versichert mir, dass dies in seinem Sinne sei und niemand einen Maulkorb bekommen würde.

Fazit:

Das Gespräch verlief konstruktiv und mit dem Treffen Ende August und der Beauftragung einer Machbarkeitsstudie sind wir in der Kooperation mit der Stadt auf einem guten Weg.

Tendenziell war zu spüren, dass der OB aus seinen Erfahrungen heraus meinen Optimismus nicht teilen konnte, was das Einwerben von finanziellen Mitteln betrifft. Er hat den Stadthaushalt im Blick und somit zeitlich andere Vorstellungen.

Meine Schlussfolgerung:

  •  Ich hoffe, dass es durch unsere Initiative aus der Bügerschaft heraus gelingt, viele Leute mit ins Boot zu holen und dadurch in kurzer Zeit mehr erreicht  werden kann als die Kulturstiftung bisher  (seit 2001) leisten konnte
  • Außerdem hoffe ich, dass durch die Idee, ein „kreatives lebendiges Bürgerzentrum“ mit diesem Kunsthaus auf dem Eichplatz zu errichten, auch andere Vereine, Institutionen und Stiftungen unterstützend wirken, Fördermittel eingeworben werden können, Mäzene  gefunden werden und das Projekt ein breites tragfähiges Fundament bekommt.
  • Bei mir kam die Idee auf, dass es sinnvoll wäre, das Grundstück für das Kunsthaus solange zu reservieren, bis es möglich ist, das Projekt zu realisieren. Wenn das nicht so schnell gehen sollte, wie die komplette Bebauung des Eichplatzes, dann sollte man eben mit diesem Stück warten. Man könnte einfach dort die Grünanlage erweitern, bis der Bau beginnt.